Andreas Bee
the pattern which connects
Mehr noch als es gilt die kausalen
Zusammenhänge ins Auge zu fassen, kommt es heute wahrscheinlich darauf an, jene
Muster zu ergründen, durch die alles mit allem verbunden ist. Und ganz ähnlich
wie nach der Bedeutung der Worte im Satzzusammenhang gefragt werden sollte, so muss
das einzelnen Foto bei Alex Heide auch im Bildzusammenhang betrachtet
werden. Ästhetik meint hier »die Aufmerksamkeit für das Muster, das verbindet.« [1]
Da die Welt uns ständig
spüren lässt, dass wir im Grunde nichts sind, müssen wir schon aus reinem
Selbsterhaltungswillen darauf bestehen, dass die Welt auch auf uns angewiesen
ist, ja, dass es die Welt ohne uns gar nicht geben kann. Denn, so trotzen wir
den Verhältnissen, erst durch unser Bewusstsein erschaffen wir jene Umstände,
die uns gleichzeitig beglücken und zu schaffen machen.
Etwas Ähnliches scheint
auch Alex Heide im Sinn zu haben, wenn sie ein Bild der Welt anlegt, das
zugleich ein Bild ihrer selbst ist. Als Künstlerin interessiert sie sich für
Kreuzungspunkte, für eine Art Cross-Mapping, für Konstellationen, die nicht
miteinander übereinstimmen und doch übereinander gelegt werden müssen, damit
wir das Erlernte vergessen und etwas Neues erleben können. Mit ihrer Kunst
bahnt sie sich einen Weg in ein paralleles Leben.
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[1] Gregory Batson/Mary Cathrine Batson: Wo Engel zögern.
Unterwegs zu einer Epistemologie des Heiligen. Frankfurt am Main, 1993